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Nora Bossong ist Preisträgerin des Elisabeth-Langgässer-Literaturpreises 2024

Nora Bossong ist Preisträgerin des Elisabeth-Langgässer-Literaturpreises 2024

Nora Bossung
Schriftstellerin Nora Bossong ist Preisträgerin des Elisabeth-Langgässer-Literaturpreises 2024.

Nora Bossong ist die Preisträgerin des Elisabeth-Langgässer-Literaturpreises 2024. Der literarische Beirat der Stadt Alzey würdigt damit die 41-jährige Schriftstellerin, der es immer wieder gelingt, hochgradig politische Werke vorzulegen, ohne jedoch darin zu moralisieren.

Nora Bossong thematisierte vorwiegend die Zeitläufte eines westzentrierten Jahrhunderts. Die Protagonisten ihrer Romane bestehen aus völlig unterschiedlichen Figuren – vom Diplomaten, über einen Textilfabrikanten mit seiner Tochter, eine UN-Mitarbeiterin oder zuletzt die Angehörigen ihrer eigenen Generation, die sie 2022 in dem Band „Die Geschmeidigen“ thematisierte. Darüber hinaus wirkte Nora Bossong als erfolgreiche Lyrikerin und wurde dafür 2012 mit dem renommierten Peter-Huchel-Preis des Landes Baden-Württemberg und des SWR ausgezeichnet.

Die 1982 in Bremen geborene Nora Bossong begann schon als Kind mit dem Schreiben. Als Romanautorin debütierte sie 2006 mit „Gegend“. Darin begibt sich eine Ich-Erzählerin auf eine Reise in ein südeuropäisches Land, um eine uneheliche Tochter ihres Vaters, ihre Halbschwester, zu suchen.

In „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ (2012) schildert sie Aufstieg und Fall eines deutschen Familienunternehmens über vier Generationen. Breiteres Aufsehen erregte Nora Bossong 2017 mit „Rotlicht“, einer Romanstudie über die Sexindustrie vom Pornokino über Dildo-Präsentationen bis zum Swingerclub.

Begeisterte Kritiken und namhafte Auszeichnungen erntete sie 2019 für „Schutzzone“. Darin schildert Bossong das Leben einer jungen Mitarbeiterin der UN in Genf, New York und Burundi. Je mehr sie die komplexe Gefühls- und Gedankenwelt dieser Diplomatin erschließt, desto deutlicher offenbart Nora Bossong die Hilflosigkeit der Helfer und die Doppelmoral und Gleichgültigkeit der großen Politik.

Nicht zuletzt für „Schutzzone“ wurde Nora Bossong 2020 mit dem Wilhelm-Lehmann-Preis sowie dem Thomas-Mann-Preis und 2022 mit dem Joseph-Breitbach-Preis ausgezeichnet.

Nora Bossong lebt in Berlin. 2021 wurde sie in die Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz aufgenommen. Sie ist zugewähltes Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Bossong, die sich selbst als protestantisch sozialisierte Katholikin bezeichnet, erregte mediale Aufmerksamkeit, als sie 2002 mit 39 Jahren die Erstkommunion nachholte.

Zurzeit arbeitet Bossong unter anderem über die Rolle der Mütter im Nationalsozialismus. Der literarische Beitrag der Stadt Alzey freut sich unter anderem aus diesen Gründen auf eine fundierte Einlassung von Nora Bossong zur Namensgeberin des Literaturpreises, Elisabeth Langgässer.

Über die Entscheidung des literarischen Beirats und das Zusammentreffen mit der Preisträgerin im kommenden Jahr freut sich auch Bürgermeister Steffen Jung. "Im Jahr des 125. Geburtstags der Namensgeberin und Stadttochter, den Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis an eine junge Schriftstellerin verleihen zu dürfen, ist eine besondere Ehre", fasst Jung zusammen. "Ich danke dem literarischen Beirat der Stadt Alzey für diese sehr treffende Wahl der Preisträgerin Nora Bossong und der Volksbank Alzey-Worms, die den mit 7.500 Euro dotierten Preis tatkräftig unterstützt."

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