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Helfen, bevor es zu spät ist: Neues Angebot gegen die Obdachlosigkeit

Helfen, bevor es zu spät ist: Neues Angebot gegen die Obdachlosigkeit

Caroline Müller
Caroline Müller ist die neue Fachberaterin für Wohnraumsicherung. DRK-Kreisgeschäftsführerin Alik Owassapian und Bürgermeister Steffen Jung freuen sich über das neue Angebot.

Wenn die Mahnungen im Briefkasten die Farbe wechseln und aus Mietschulden eine Räumungsklage wird, droht den Betroffenen ganz schnell die Obdachlosigkeit. "Das passiert häufiger, als man denkt", weiß Caroline Müller. Das Ziel der neuen Mitarbeiterin beim DRK Kreisverband Alzey: Helfen, bevor es so weit ist. Und für die Menschen da sein, wenn es eigentlich schon zu spät, die Wohnung weg ist.

Seit dem 1. Juni kümmert sich Müller im Rahmen der Fachberatungsstelle für Wohnungssicherung um genau diese Menschen. Möglich macht das ein Förderprojekt des Landes, das für zwei Jahre 75 Prozent der Kosten für solche Beratungsangebote übernimmt. Den Rest, rund 23.000 Euro pro Jahr, zahlt die Stadt Alzey. Das Ziel der engen Zusammenarbeit zwischen der Stadt Alzey und dem DRK Kreisverband: von Obdachlosigkeit bedrohten Menschen eine Anlaufstelle bieten, sie durch Beratung unterstützen und ihnen dadurch helfen, sich selbst zu helfen. "Oft fehlt es bereits an den Basics", weiß die DRK-Mitarbeiterin, die zuvor in der Flüchtlingsberatung in Ludwigsburg tätig war. Wo kann ich nach passenden Wohnungen suchen? Welche Möglichkeiten gibt es? Und wie verfasse ich ein korrektes Anschreiben?

Auch die Geschäftsführerin des DRK Kreisverbands, Alik Owassapian, begrüßt die neue Fachberatungsstelle ausdrücklich. Denn der Bedarf ist da, weiß sie: Über die Schuldnerberatung des DRK sind bereits die ersten Nutzer an die Fachberaterin für Wohnungssicherheit herangetreten. Rund 20 Fälle hat Müller bereits auf dem Tisch. "Von Mietschulden bis zur Räumungsklage ist da alles dabei", sagt Müller. Und das neue Angebot spricht sich rum. Anfragen für Erstgespräche, in denen es darum geht, die Lage und die Möglichkeiten der Betroffenen zu eruieren, nehmen zu.

Froh über das neue Angebot für von Obdachlosigkeit bedrohte Bürgerinnen und Bürgern ist auch Stadtchef Steffen Jung. "Gemeinsam mit unseren Streetworkern, der neuen Obdachlosenunterkunft und der Beratungsstelle für Wohnungssicherung haben wir jetzt viele Möglichkeiten, um Betroffenen zu helfen. Über ein solches Angebot in einer Stadt wie Alzey zu verfügen, ist dabei alles andere als selbstverständlich." Denn eigentlich ist man seitens der Stadt nur für die Gefahrenabwehr verantwortlich, erklärt Jung. Das bedeutet, Obdachlosen ein Dach über dem Kopf zur Verfügung zu stellen. "Damit behandelt man aber nur die Symptome, nicht das Problem selbst", sagt Jung. Mit der neuen Fachberatungsstelle im Bereich Wohnungssicherung hat man nun zum einen die Möglichkeit, präventiv einzugreifen, bevor es zur Obdachlosigkeit kommt. Auf der anderen Seite ist man nun noch besser in der Lage, Menschen auf dem Weg zurück in die Eigenständigkeit unter die Arme zu greifen.

"Die meisten meiner Kollegen im Rahmen des Förderprojekts sind auf Landkreisebene aktiv", berichtet Müller. Die Alzeyer Fachberaterin jedoch betreut lediglich die 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner in Alzey. Ein Vorteil, sind sich Müller, Owassapian und Jung einig. Weil eben mehr Zeit bleibt, den von Wohnungsnot betroffenen Personen individuell zu helfen und sie zu unterstützen, bevor es zu spät ist.

Hilfesuchende können telefonisch unter der 06731-96990 beim DRK Kreisverband Alzey melden.

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