Ehemalige Bürgermeister der Stadt Alzey

Ehemalige Bürgermeister

Ehemalige Bürgermeister nach 1945

  • Willi Bechtolsheimer

    Bürgermeister von 1949 - 1973

    Ehrenbürger der Stadt Alzey (1973)

     03.02.1911 |  06.01.1995

    Ein Portrait von Willi Bechtolsheimer.

    Der 28. Januar 1949 wird zu einem bedeutenden Tag für die Stadt, an diesem Tag wählt der Stadtrat den ersten hauptamtlichen Berufsbürgermeister. Die Stelle war ausgeschrieben worden. 86 Bewerber hatten sich gemeldet, 3 wurden vom Ältestenrat in die engere Wahl gezogen. Unter Vorsitz des ehrenamtlichen Bürgermeisters Speier wird der Regierungsamtmann Wilhelm Bechtolsheimer mit 11 Stimmen gewählt, sein Gegenkandidat Rommel erhält 8 Stimmen. Die Amtszeit beträgt 12 Jahre. W. Bechtolsheimer wurde 1911 in Alzey geboren. Nachdem er aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft 1945 zurückgekehrt war, wurde er zunächst beim Landratsamt Alzey Leiter des Kreisernährungsamtes, 1946 ständiger Vertreter des Landrats. Bis zur Wahl des Landrates Dr. Klee war Bechtolsheimer für einige Monate mit der Leitung der Geschäfte des Landrates beauftragt; er stand damit in der wohl schwersten Nachkriegszeit an verantwortlicher Stelle und erwarb sich das Vertrauen der Bevölkerung. Durch die Wahl zum Bürgermeister honorierte die SPD seine bereits gezeigten Leistungen. In einer öffentlichen Stadtratssitzung am 22. Februar 1945 wird der neue Bürgermeister W. Bechtolsheimer durch den bisherigen ehrenamtlichen Bürgermeister in sein Amt feierlich eingeführt. Nach 24-jähriger Amtszeit tritt W. Bechtolsheimer am 31. Januar 1973 seinen wohlverdienten Ruhestand an. Während seiner Amtszeit ist die Stadt zu einem bedeutenden Mittelpunkt im südlichen Rheinhessen geworden.

    Quellen:
    Chronik der Stadt Alzey (1945 - 1972), Redaktion: Jürgen Bergmann
    Chronik der Stadt Alzey (1973 - 2012), Redaktion: Dr. Emil Daniel

  • Dr. jur. Wolfhard Buchheim

    Bürgermeister von 1973 - 1982

    Ein Portrait von Bürgermeister a.D. Dr. jur. Wolfhard Buchheim in Schwarzweiß.

    Am 03. Juni 1972 wird die Stelle des hauptamtlichen Bürgermeisters der Stadt Alzey öffentlich ausgeschrieben, da W. Bechtolsheimer nach 24-jähriger Amtszeit in den Ruhestand tritt. Am 30. Oktober 1972 tritt der Stadtrat zu einer der wichtigsten Sitzungen des Jahres zusammen, da für die nächsten 12 Jahre der Bürgermeister gewählt werden muss. 3 Kandidaten haben ihre Bewerbung eingereicht, doch einer konnte nicht berücksichtigt werden. Zur Wahl stehen der Regierungsrat Dr. Wolfhard Buchheim, z. Zt. Regierungsrat am Landratsamt Alzey, und der erste hauptamtliche Beigeordnete Friedrich Flaccus aus Ingelheim. Dr. Buchheim ist Mitglied der SPD, F. Flaccus der CDU. Die darauffolgende Wahl brachte 13 Stimmen für Dr. Buchheim und 12 Stimmen für F. Flaccus. Bürgermeister Bechtolsheimer beglückwünscht Dr. Buchheim zur Wahl und wünscht ihm die besten Erfolge in seinem künftigen Amt. Am 1. Februar 1973 erfolgt die Vereidigung Dr. Buchheim durch den ersten Beigeordneten der Stadt, Dr. H. Mayer-Schwarzenberger. Ende 1981 verkündet Dr. Buchheim vorzeitig seinen Bürgermeister-Sessel zu räumen und die Stelle des stellvertretenden Geschäftsführers beim Städtverband Rheinland-Pfalz zu übernehmen. Als Beweggrund nennt er die Begleitumstände bei seiner Tätigkeit im Rathaus, die ihm die Freude an der Arbeit verdorben hätte. Darüber hinaus sei die Vertrauensbasis mit der Spitze der Mehrheitsfraktionen nachhaltig gestört.

    Quellen:
    Chronik der Stadt Alzey (1945 - 1972), Redaktion: Jürgen Bergmann
    Chronik der Stadt Alzey (1973 - 2012), Redaktion: Dr. Emil Daniel

  • Friedrich Walter Zuber

    Bürgermeister von 1982 - 1990

    Ehrenbürger der Stadt Alzey (2006)

    Träger des Goldenen Ehrenringes der Stadt Alzey (2003)

     11.06.1943 |  25.06.2014

    Walter Zuber (* 1943 - ✝ 2014)

    Elf Bewerber für das Amt des Bürgermeisters sind 1982 am Start. Eine davon ist die von Friedrich Walter Zuber, dem Mitglied des Landtages und Fraktionsvorsitzenden der SPD im Stadtrat. Vier Bewerber gelangen in die engere Wahl und werden zu einer öffentlichen Vorstellungsrunde eingeladen. So kommt es schließlich zum allseits erwarteten, wenn auch knappen Ergebnis. Walter Zuber setzt sich mit einer Stimme Mehrheit Vorsprung gegen die zwei noch verbliebenen Mitbewerber Klaus Boenert und Hans-Peter Möser-Hagemann durch. Bei seiner Amtseinführung erklärt der neue Bürgermeister, dass er als "Alser Bub" bestens mit den Sorgen und Nöten seiner Vaterstadt vertraut sei und verspricht, dass er "ein Bürgermeister zum Anfassen" sein werde. Völlig unerwartet für die Alzeyer Bürgerinnen und Bürger kommt 1990 die Nachricht eines Amtswechsels im neuen Alzeyer Rathaus. Nach seiner vergeblichen Kandidatur um das Amt des Landrates in Alzey wird Walter Zuber mit großer Mehrheit zum Landrat des Kreises Bad Kreuznach gewählt. Er ist gleichzeitig der erste kommunale Landrat, der nach der Gesetzesänderung nicht mehr vom Ministerpräsidenten ernannt wird. Der Abschied des alten Bürgermeisters, der 8 Jahre die Geschichte der Stadt mit unbändigem Einsatz gelenkt hat, erfolgt nicht ohne großes Bedauern in der Bevölkerung und natürlich nicht ohne entsprechende Ehrungen und Würdigungen. Die Verdienstmedaille des Kreises Alzey-Worms für seine Arbeit als Kreisdeputierter und die Goldene Ehrennadel der Stadt erscheinen neben den vielen Dankesworten für den scheidenden Bürgermeister, dem Bürgernähe oberstes Prinzip war, selbstverständliche Auszeichnungen. Prägend für die Politik Walter Zubers sind zwei Bereiche, die über die Arbeit Grenzen der Stadt hinausweisen: Die Kulturpolitik und die Pflege der Partnerschaften. Bezeichnend für seine Arbeit erscheint auch seine letzte Amtshandlung, die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde mit Kamens am 29. Juni 1990.

    Quelle:
    Chronik der Stadt Alzey (1973 - 2012), Redaktion: Dr. Emil Daniel

  • Knut Benkert

    Bürgermeister von 1990 - 2006

     01.10.1940 |  15.05.2024

    Ein Portrait von Bürgermeister a.D. Knut Benkert in Schwarzweiß.

    Nachfolger von F. Walter Zuber wird im Jahr 1990 Knut Benkert, Gymnasiallehrer an der Frankenstraße, seit 1982 Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion, auch als Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Nachfolger von W. Zuber. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Stadtrat (18 SPD-Mitglieder von insgesamt 31 Ratsmitgliedern) votieren 26 Stadträte für den Verzicht auf eine Ausschreibung der Bürgermeisterstelle. Schwer verständlich und einiges Befremden auslösend erscheint dann das Abstimmungsergebnis von 16:15 für den neuen Bürgermeister. Benkert, der bei seinem Amtsantritt einen Schuldenberg von 60 Millionen Mark übernimmt, skizziert die Schwerpunkte seiner zukünftigen Politik mit der Gewerbeansiedlung mit Ausbau der Infrastruktur, Stadtsanierung mit Restaurierung und wirtschaftlicher Weiterentwicklung, aktiver Wohnungsbaupolitik, sinnvollen Maßnahmen für soziale Gerechtigkeit, gezielten Maßnahmen zur ökologischen Erneuerung und Stärkung Alzeys als kultureller Schwerpunkt und Brücke zu Europa. Im Jahr 2005 legt die Verwaltung für 2006 einen ausgeglichenen Haushalt vor. Das ist in Zeiten wie diesen, wo vielen Kommunen die Luft auszugehen droht, einen bemerkenswerte Leistung. Zweifellos ist das ein Erfolg, mit dem ein Verwaltungschef, der um dieses Ziel immer gekämpft und der das Pensionsalter erreicht hat, sich einen guten Abgang verschaffen konnte. Knut Benkert, dessen Sparwille gerühmt und gefürchtet ist, tut diesen Schritt. Er wird zum 31. August 2006 seinen Abscheid nehmen. Auch an seinem letzten Arbeitstag endet sein Dienst nach eigenem Bekunden erst um 24.00 Uhr. Manchem Wegbegleiter in seinen 16 Amtsjahren als Bürgermeister mag der Trommelwirbel und die sonst übliche Begleitmusik gefehlt haben. Knut Benkert geht, wie er gearbeitet hat: nüchtern, sachlich und mit dem oft bemühten Bild des Staatsdieners preußischen Zuschnitts, in hohem Maße seinem Amt und der Sache verpflichtet und, wie seine Abschiedsrede noch einmal deutlich macht, mit dem für das Amt notwendigen intellektuellen Anspruch. Einziger Tagesordnungspunkt der letzten von ihm geleiteten Stadtrastssitzung ist die Ernennung und Vereidigung seines Nachfolgers.

    Quelle:
    Chronik der Stadt Alzey (1973 - 2012), Redaktion: Dr. Emil Daniel

  • Christoph Burkhard

    Bürgermeister von 2006 - 2022

    Ein Portrait von Bürgermeister a.D. Christoph Burkhard.

    Christoph Burkhard, parteilos und überraschend von der CDU ins Rennen geschickt, entscheidet die Wahl am 9. April 2006 in einer Deutlichkeit für sich, die vorher wohl niemand erwartet hatte. Schon im ersten Wahlgang, zu dem neben ihm Anke Rebholz (SPD), Dr. Norbert-Franz Wings (FDP), Wilfried Busche (FWG) und Detlef Neumann (Grüne) antreten, verfehlt Christoph Burkhard mit 47,8 % die absolute Mehrheit nur knapp, um sich in der Stichwahl gegen Anke Rebholz mit gut 70 % der Stimmen den Chefsessel im Rathaus endgültig zu sichern. Als Schwerpunkt seiner Arbeit nennt der neue Bürgermeister die Kinderbetreuung, den demografischen Wandel, die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen und die Stadtsanierung, wobei die Gestaltung des Obermarktes schon im Wahlkampf ein heiß und kontrovers diskutiertes Thema war. Im Frühjahr 2014 wird Christoph Burkhard für acht weitere Jahre wiedergewählt. Nach 16 Jahren im Bürgermeister-Amt  will er es noch einmal wissen und tritt für eine dritte Amtszeit an. Bei der Wahl im März 2022 setzt sich SPD-Kandidat Steffen Jung  mit 55,8 % der Stimmen gegen Amtsinhaber Christoph Burkhard durch. Steffen Jung begleitet seit 1. September 2022 das Amt des Bürgermeisters. 

    Quelle:
    Chronik der Stadt Alzey (1973 - 2012), Redaktion: Dr. Emil Daniel

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