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Winzerfest

Kein geeigneter Abschussort: Winzerfestfeuerwerk ist abgesagt


Die Stadt Alzey muss das für das Winzerfest vorgesehene Nahbereichsfeuerwerk absagen. Nach intensiver Prüfung verschiedener Standorte, Abstimmung mit Feuerwehr, Fachfirmen und den zuständigen Abteilungen konnte kein Platz gefunden werden, an dem das Feuerwerk rechtskonform und sicher durchgeführt werden könnte.

„Wir haben wirklich alle Möglichkeiten durchgespielt – vom Festgelände selbst bis hin zu stadtnahen Flächen im Umland“, erklärt Beigeordneter Michael Lohmer. „Aber entweder waren die gesetzliche Mindestabstände nicht gegeben, die Sicherheit nicht gewährleistet oder die Sichtbarkeit vom Festgelände aus nicht ausreichend gegeben.“

Die rechtliche Grundlage für ein Nahbereichsfeuerwerk, wie es der Ausschuss für Bürgerdienste entschieden hat, ist eindeutig: Nach § 23 Absatz 1 der Ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz darf in unmittelbarer Nähe von Kindergärten, Altersheimen, Kirchen oder besonders brandempfindlichen Gebäuden, wie etwa Fachwerkhäusern, kein Feuerwerk abgebrannt werden. Genau diese Situation liegt am vorgesehenen Standort nahe der Kita „Am Wall“ vor – dort befinden sich das Altenheim „Haus Michael“ und die kleine Kirche in direkter Nachbarschaft. Auch die beteiligten Pyrotechnikfirmen bestätigten diese Einschätzung.

Alternative Flächen – darunter mehrere Parkplätze im Stadtgebiet, der Hexenpark oder das Stadion am Wartberg – wurden geprüft, boten jedoch keine ausreichende Sicht auf das Festgeschehen. Selbst Standorte außerhalb des Stadtzentrums, die für ein Höhenfeuerwerk geeignet wären, konnten nicht ausfindig gemacht werden. Zudem wurde ein Höhenfeuerwerk vom Ausschuss für Bürgerdienste bewusst abgelehnt. „Einfach auf ein Höhenfeuerwerk umzuschwenken, ist deshalb nicht möglich. An die Beschlusslage und die rechtlichen Vorgaben sind wir gebunden“, betont Lohmer.

Hinzu kommen aktuelle Sicherheitsaspekte: Bei einem öffentlichen Feuerwerk in Düsseldorf wurden im Juli 19 Menschen verletzt, vier davon schwer. „Das zeigt sehr deutlich, dass man bei diesem Thema keine Kompromisse machen darf“, so Lohmer. „Sicherheit und Rechtskonformität stehen für uns an erster Stelle.“

Ein Verstoß gegen die Vorschriften könnte nicht nur hohe Bußgelder nach sich ziehen, sondern auch strafrechtliche Konsequenzen haben. Zudem wäre im Schadensfall der Versicherungsschutz gefährdet.

Die Stadt bedauert die Absage, bittet aber um Verständnis. „Wir wissen, dass viele sich auf das Feuerwerk gefreut haben“, sagt Lohmer. „Aber wir tragen Verantwortung für die Menschen in unserer Stadt – und da ist Sicherheit das entscheidende Kriterium.“ Und auch ohne das Feuerwerk erwartet die Besucherinnen und Besucher ein vielseitiges Bühnenprogramm an allen Winzerfesttagen. Mehr Infos unter www.winzerfest-alzey.de.

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