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Aus dem Stadtrat: Alle wichtigen Entscheidungen der jüngsten Sitzung im Überblick


In seiner Sitzung am Montag, dem 1. September, hat der Alzeyer Stadtrat richtungsweisende Beschlüsse gefasst. Im Fokus standen die kommunale Wärmeplanung, die Zukunft der Feuerwehrinfrastruktur, die Fastnacht in Alzey sowie der aktuelle Stand zur Grundsteuer.

Alzey verabschiedet erste kommunale Wärmeplanung

Der Stadtrat hat die erste kommunale Wärmeplanung der Stadt Alzey beschlossen – ein Meilenstein für den lokalen Klimaschutz. Die Planung wurde gemeinsam mit EWR Climate Connection erarbeitet und durch Fördermittel von Bund und Land vollständig finanziert. In der Präsentation sagte Björn Bein von Climate Connection: „Mit der kommunalen Wärmeplanung haben wir ein Zielbild geschaffen mit der Nutzung lokaler Möglichkeiten. Das gilt es nun in den kommenden Jahren zu verfolgen. Die eigentliche Arbeit beginnt erst jetzt.“

Im Mittelpunkt der nun frühzeitig abgeschlossenen Wärmeplanung stehen fünf zentrale Maßnahmen:

  1. Ausbau und Transformation des Wärmenetzes im Alzeyer Osten
  2. Ausbau und Transformation des Netzes „Am Kalkofen/Hinter der Lokhalle/Kreiskrankenhaus“
  3. Prüfung eines neuen Wärmenetzes in der Innenstadt
  4. Stärkung der Verwaltungsstrukturen zur Wärmewende
  5. Energetische Verbesserung des städtischen Gebäudebestands

Bein hob besonders das große Interesse der Unternehmen während des Entstehungsprozesses der Wärmeplanung hervor. Erste Gespräche unter den ansässigen Unternehmen über ihre Strom- und Wärmebedarfe sowie die verfügbaren Flächen zur Energiegewinnung haben bereits stattgefunden. Das ist ein gutes Signal für die Stadtentwicklung und den lokalen Klimaschutz. Wie Bein betonte, wird es keinen Zwang geben, sich an entstehende Wärmenetze anschließen zu lassen. Schon jetzt lohnen sich abhängig von der Maßnahme Investitionen in die Energieeffizienz der eigenen Immobilien. Und das werden sie wohl auch in Zukunft noch – ob mit Wärmenetz vor der Tür oder anderen Optionen.

Bürgermeister Steffen Jung dankte dem Team um Klimaschutzmanager Marcel Klotz, der EWR Climate Connection sowie den Teilnehmenden der Arbeitskreise für ihren Einsatz. „Mit der kommunalen Wärmeplanung haben wir die erste, sehr wichtige Etappe auf dem Weg zur bis 2045 geforderten Klimaneutralität bereits geschafft. Gemeinsam machen wir unsere Stadt Schritt für Schritt fit für die Zukunft – wirtschaftlich, wirksam und Hand in Hand mit den Bürgerinnen und Bürgern“, so der Stadtchef. Zugleich wird die Wärmeplanung in den nächsten Jahren immer wieder Thema im Stadtrat sein. Sei es bei anstehenden Maßnahmen oder bei eventuellen Anpassungen an neue Erkenntnisse oder Fördermöglichkeiten. Diese sollen fortlaufend über den Arbeitskreis „Umwelt und Klimaschutz” gesteuert werden. Der Stadtrat verabschiedete die kommunale Wärmeplanung bei sechs Gegenstimme.

Feuerwehrbedarfs- und Entwicklungsplan beschlossen – Standort IG Ost im Blick

Mit breiter Mehrheit hat der Stadtrat den neuen Feuerwehrbedarfs- und Entwicklungsplan verabschiedet. Dieser legt fest, wie die Alzeyer Feuerwehr künftig aufgestellt sein muss, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.

Konkret bedeutet das: Die Verwaltung prüft Grundstücksoptionen und plant ein neues Feuerwehrgerätehaus im Industriegebiet Ost, im Idealfall mit integriertem Katastrophenschutzlager. Zugleich würde dieser neue Standort die neue Wache der Dautenheimer Wehr darstellen. Diese Idee wurde bereits mit der Führungsmannschaft, der gesamten Mannschaft und zuvor auch den Dautenheimer Kameradinnen und Kameraden besprochen, wie Jung erklärte. Der Vorschlag trifft innerhalb der Feuerwehr auf offene Ohren. „In Dautenheim hat man richtig Lust auf die Entwicklung und eine neue Wache im IG Ost“, so Jung. 

Bürgermeister Steffen Jung spricht von einem prall gefüllten Hausaufgabenheft, das in den kommenden Jahren abgearbeitet werden muss. Es gelte, ein dickes Brett zu bohren, um die Feuerwehr fit für die Zukunft zu machen. Ausrüstung und ein neuer Feuerwehrstandort sind dabei nur ein Teil der Aufgaben, die auf die Verwaltung zukommen werden. Ein weiteres großes und drängendes Thema ist die Mannschaftsstärke – insbesondere unter der Woche. Hierzu werden bereits Gespräche mit ortsansässigen Unternehmen geführt. Eine Möglichkeit, die Schlagfertigkeit der Truppe zu stärken, sind Doppelmitgliedschaften in der Feuerwehr unter den Arbeitnehmern. Hierfür soll insbesondere auch bei den Arbeitgebern verstärkt geworben werden.

„Die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger hat oberste Priorität. Der neue Feuerwehrbedarfsplan zeigt uns eindeutig, welche Schritte erforderlich sind, um diese bei einer wachsenden Stadt weiterhin zu gewährleisten“, sagt der Stadtchef und dankt dem Stadtrat für die breite Zustimmung. „Der heutige Beschluss ist ein wichtiger Beschluss für die Stadt, ihre Bewohner und nicht zuletzt für die Mannschaft selbst, da er einmal mehr zeigt: Der Stadtrat steht hinter der Feuerwehr und den Menschen, die sich ehrenamtlich in den Dienst der Allgemeinheit stellen.“

Fastnachtsumzug: Stadt übernimmt im Jahr 2026

Der Fastnachtsumzug in Alzey ist gesichert. Im Jahr 2026 wird die Stadt offiziell die Ausrichtung der Traditionsveranstaltung vom "Verein für Alzeyer Fastnachtsumzüge" übernehmen.

Aufgrund der wachsenden Anforderungen an die Sicherheit ist es dem bisherigen Veranstalter nur noch schwer möglich, den beliebten Fastnachtsumzug zu organisieren. Aus diesem Grund hat die Stadtverwaltung den Veranstalter bereits bei den Themen Sicherheit und Infrastruktur organisatorisch und finanziell unterstützt. Da die Sicherheitsanforderungen aber erneut erhöht wurden, übernimmt nun die Stadt die Ausrichtung des Fastnachtsumzugs. „Unser Ziel ist es, dieses Stück Brauchtum zu erhalten. Die Fastnacht gehört zu Alzey – und wir wollen dieses Stück Lebensfreude auch in Zukunft gemeinsam feiern“, sagt Bürgermeister Steffen Jung und dankt dem Stadtrat für den einstimmigen Beschluss.

Für die Ausrichtung des Fastnachtsumzugs im Jahr 2026 sind 30.000 Euro vorgesehen. Der  Verein für Alzeyer Fastnachtsumzüge" wird auch weiterhin beratend bei der Organisation unterstützen. Darüber hinaus soll das Ehrenamt aktiv miteingebunden werden, um die Attraktivität des Fastnachtsumzugs weiter zu erhöhen. Im Anschluss an die Kampagne 2026 wird im Ausschuss für Zentrale Dienste über den Verlauf, das Konzept und die Kosten berichtet.

Grundsteuer: Bescheiderstellung ab Mitte September

Es gibt einen neuen Sachstand zur bisher für das laufende Jahr ausgesetzten Grundsteuerveranlagung. Nach der Grundsteuerreform können die Bescheide für die Grundsteuerveranlagung nun ab Mitte September erstellt und anschließend versandt werden.

Nach aktuellem Stand wird die Grundsteuer 2025 im letzten Quartal für alle Grundstückseigentümer fällig. Um Härten für die Bürgerinnen und Bürger abzufedern, will die Stadtverwaltung in diesem Jahr großzügig mit Stundungen umgehen.

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