News

Aktuelles im Überblick

Innenstadtentwicklung

Alzey startet durch Ideen der Bürgerschaft als Rückenwind für Innenstadt Nord


Die Stadt Alzey richtet den Blick nach vorn: Mit der Auftaktveranstaltung am vergangenen Montag hat sie den ersten großen Schritt zur Weiterentwicklung der Innenstadt Nord gemacht. Bürgermeister Steffen Jung eröffnete die Beteiligungsphase und betonte, dass die Innenstadt grüner, lebendiger und vielseitiger werden soll. Im Fokus stehen vier Themenfelder: Klima und öffentlicher Raum, Mobilität, Wirtschaft und Transformation sowie Wohnen und städtebauliche Qualität. Rund 50 Teilnehmende zeigten in der Nikolaikirche, wo die Innenstadt punktet und wo Handlungsbedarf besteht. Gleichzeitig läuft noch bis zum 11. Januar die digitale Umfrage, um möglichst viele Stimmen einzubeziehen. 

Der Kinderchor der Evangelischen Kirchengemeinde stimmte unter der Leitung von Kantor Hartmut Müller auf den Abend ein, bevor die Teilnehmenden an die Themenwände wechselten. Die Atmosphäre war konzentriert und lösungsorientiert. Die Pinnwände füllten sich schnell mit Hinweisen, Kritikpunkten und zahlreichen Ideen: Beim Thema Klima und öffentlicher Raum wurden bestehende Grünflächen wie die Sitzgruppe an der Spießgasse gelobt. Gleichzeitig wünschten sich die Teilnehmenden mehr Grün, Urban Gardening, zusätzliche Fahrradständer, Wasser in der Stadt, Entsiegelung und die Vermeidung von Schotterflächen. Vorhandene Carsharing-Angebote wurden positiv bewertet, gleichzeitig forderten die Teilnehmenden Parkleitsysteme, breitere Parkplätze für Familien, besser ausgestattete Bushaltestellen und abgesenkte Bordsteine. Auch eine autofreie Innenstadt wurde diskutiert – immer mit Blick auf die Bedeutung von Parkplätzen für Kundschaft aus dem Umland.

Im Themenfeld Wirtschaft wurden der aktive Verkehrsverein und kleine, eigentümergeführte Geschäfte hervorgehoben. Gleichzeitig wurde deutlich, dass tragbare Mieten entscheidend sind, um neue Angebote zu ermöglichen. Weitere Ideen reichten von einem mehrsprachigen Beschilderungskonzept über ein Ärztehaus bis hin zu einer Suppenküche – nur einige Beispiele der Diskussion. Zur städtebaulichen Qualität reichten die Rückmeldungen von fehlendem Schatten am Museumsplatz über überfüllte Mülleimer bis hin zur Frage, warum das ehemalige Postverteilungszentrum nicht ins Fördergebiet einbezogen wurde. Ergänzend wurde der Wunsch geäußert, mehr Kulturveranstaltungen in die Innenstadt zu holen und Wohnangebote stärker zu mischen, etwa durch Mehrgenerationenkonzepte.

Die Innenstadt Nord ist in das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren Aktive Stadt“ aufgenommen. Damit kann die Stadt öffentliche Plätze aufwerten und Orte schaffen, an denen Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Kultur zusammenkommen. Ab 1. Dezember übernimmt das Büro STADT BERATUNG Dr. Sven Fries zusätzlich das Zentrenmanagement in der Hellgasse 16 – Anlaufstelle für alle, die Fragen haben oder die Innenstadt aktiv mitgestalten möchten.

„Jetzt ist es an uns allen, die Innenstadt Nord mitzugestalten“, betont Bürgermeister Steffen Jung. Alle Rückmeldungen fließen in das integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) ein, das die Ist-Situation analysiert, die geplanten Maßnahmen bündelt und der Stadtverwaltung als Fahrplan für die kommenden Jahre dient. Der Stadtrat wird Mitte 2026 den Beschluss dazu fassen, danach muss das ISEK vom Innenministerium Rheinland-Pfalz genehmigt werden. Wer die Entwicklung weiter begleiten möchte, kann noch bis zum 11. Januar online Hinweise einbringen unter: https://www.survio.com/survey/d/alzey

Im Frühjahr ist zudem eine weitere öffentliche Veranstaltung geplant, um die Ideen und Maßnahmen zu diskutieren und die Bürgerschaft erneut einzubeziehen.

zurück