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Für die Nachwelt: Maulbeerbaum vom Alzeyer Schlosspark hat Nachwuchs


Zwei junge Bäumchen wachsen derzeit still und heimlich im Garten der Stadtverwaltung Alzey. Ihre Herkunft? Eine echte Berühmtheit unter den Riesen: der alte Maulbeerbaum am Alzeyer Schloss – ein Naturdenkmal mit Geschichte, Charakter und in den jüngsten Jahren besonders vielen Früchten.

"Der Baum ist alt, aber er lebt", sagt Michaela Drossard, Sachgebietsleiterin für Umwelt und Naturschutz bei der Stadtverwaltung. "Er trägt nach wie vor ordentlich Früchte, aber ewig wird er das nicht mehr tun. Umso schöner, dass es jetzt Nachkommen gibt."

Zöglinge für die Zukunft

Die jungen Maulbeerbäume sind Teil des rheinland-pfälzischen Projekts „Junge Riesen“ der Stiftung Natur und Umwelt (SNU). Ziel ist es, besonders beeindruckende Bäume – sogenannte Naturdenkmale – durch Nachzucht zu erhalten. Das funktioniert über die Früchte: Daraus werden Samen gewonnen, gezogen und wieder eingepflanzt. Ein Prozess, der nicht nur Geduld, sondern auch Fachwissen verlangt – und nicht mal eben so erledigt ist. "Das ist schon recht aufwändig", weiß Drossard.

Im Landkreis Alzey-Worms ist das Projekt bislang eigentlich nicht aktiv. Doch der Maulbeerbaum am Schloss hat die Fachleute überzeugt, diesen für die Nachwelt zu erhalten. Förster Joscha Erbes vom Forstamt Rheinhessen brachte 2021 die Idee auf den Tisch – und stieß auf offene Ohren bei der SNU. Dass ausgerechnet aus dem eher baumarmen Landkreis nun zwei neue Hoffnungsträger heranwachsen, freut nicht nur Förster, Stadtchef und Landrat – sondern auch die SNU.

Vom Schloss in den Stadtgarten – und zurück

Damals wurden die reifen Früchte gesammelt – mit Erfolg. Inzwischen wachsen zwei kleine Maulbeerbäume heran, direkt hinter dem Rathaus. Dort dürfen sie in geschützter Umgebung Kraft tanken, bevor mindestens einer von ihnen später mal in den Schlosspark umzieht. Als zukünftiger Ersatz für den alten Mutterbaum, der zwar noch vital ist, aber dem man sein Alter bereits ansieht.

Bürgermeister Steffen Jung freut sich über die jungen Nachfolger: „Das ist ein schönes Zeichen für nachhaltigen Naturschutz – direkt vor unserer Haustür. Und ein Stück gelebte Verantwortung für kommende Generationen.“

Mehr zum Projekt Junge Riesen gibt’s hier.

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