Insgesamt stolze 2.594 Pfähle werden das Fundament der Gebäude der Hightech-Produktionsanlage von Lilly tragen. Der letzte Pfahl wurde am Freitag vor Pfingsten eingerammt. Das sogenannte Piling ist damit abgeschlossen.
Ursprünglich war geplant, die dafür benötigten Spezialmaschinen bis August 2025 einzusetzen. Da sich die Arbeiten in einzelnen Bauabschnitten jedoch je nach Bodenbeschaffenheit bis in die Wohngebiete der umliegenden Gemeinden hinein bemerkbar machten, wurde der Zeitplan gestrafft. Lilly holte daraufhin fast alle in Europa verfügbaren Spezialmaschinen nach Alzey. Insgesamt acht Maschinen waren täglich bis zu 10 Stunden im Einsatz.
„Ein besonderer Moment – für alle“
Für Gesamtprojektleiter Sebastian Wegener markiert der letzte Pfahl nicht nur das technische Ende einer Bauphase, sondern auch „einen besonderen Moment für Lilly Deutschland und für alle Anwohnerinnen und Anwohner, die in den letzten Wochen einiges aushalten mussten“. Das dumpfe Grollen, das beim Rammen der bis zu 22 Meter langen Pfähle entstand, übertrug sich nämlich streckenweise über das Erdreich bis in die Keller einiger Wohnhäuser.
Respekt und Rücksichtnahme
„Dass wir diesen Teil der Arbeiten nun hinter uns lassen können, verdanken wir vor allem auch dem Verständnis und der Geduld der Anwohner“, sagt Bürgermeister Steffen Jung. „Das war nicht selbstverständlich. Umso mehr freut es mich, dass Lilly nicht einfach nach Plan gearbeitet hat, sondern bereit war, mehr Aufwand und zusätzliche Kosten in Kauf zu nehmen – im Sinne der Menschen vor Ort.“
Auch Sebastian Wegener betont: „Die gute Nachbarschaft war uns von Anfang an wichtig und wurde während des Prozesses das eine oder andere Mal auf die Probe gestellt. Deshalb ein großes Dankeschön an alle, die in dieser Zeit mit uns gegangen sind.“
Wie geht’s weiter?
Mit dem Ende des Pilings ist nun der Weg frei für die nächsten großen Schritte beim Bau des 2,3 Milliarden Euro Werks, das etwa 1.000 neue Arbeitsplätze schafft und die Versorgung mit Diabetesmedikamenten nicht nur in Deutschland sichern soll. Dank der Modulbauweise und einer detaillierten Planung der dafür notwendigen Transporte werden die nächsten Bauabschnitte deutlich leiser und weniger spürbar für die Umgebung sein.
Noch ist nicht absehbar, ob für den Bau des Parkhauses auf dem Gelände nochmals Pfahlarbeiten notwendig werden. In diesem Fall wird das Projektteam frühzeitig informieren und wieder auf eine möglichst schonende Umsetzung achten.