Liebe Alzeyerinnen und Alzeyer,
mit den nun beginnenden, deutlich ruhigeren Tagen geht das Jahr 2025 dem Ende zu – ein Jahr, das uns allen ohne Frage viel abverlangt hat. Aber es war auch ein Jahr, das gezeigt hat, wie stark unsere Gemeinschaft ist. Die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel laden uns ein, innezuhalten, dankbar zurückzublicken und voller Zuversicht nach vorne zu schauen.
Zusammenhalt in bewegten Zeiten
Auch dieses Jahr war geprägt von wirtschaftlicher Unsicherheit, steigenden Belastungen im Privaten, internationalen Konflikten und angespannten öffentlichen Finanzen. Es sind Entwicklungen, die auch vor unserer schönen Stadt nicht Halt machen. Dinge, die einen durchaus mit Sorge in die Zukunft blicken lassen können. Doch zugleich wurde einmal mehr deutlich, was unsere Stadt zusammenhält: Respekt, Verantwortungsbewusstsein, ein demokratisches Miteinander und der Wille, gerade in schwierigen Zeiten füreinander einzustehen. Lassen Sie uns diese wichtigen Aspekte bei allen Herausforderungen nicht vergessen.
Wie viel Kraft in unserer Stadt steckt, wurde 2025 in vielen Bereichen sichtbar. Ob in Vereinen, sozialen Einrichtungen, bei der Feuerwehr, in den Hilfsorganisationen, Kulturinitiativen oder im nachbarschaftlichen Miteinander – überall engagieren sich Menschen für andere und übernehmen Verantwortung. Dieses ehrenamtliche Engagement bildet das Fundament unserer Stadtgesellschaft.
Gemeinsam anpacken - sichtbar vorankommen
Dieser Einsatz und Zusammenhalt wurde im Sommer im Zuge des Landesehrenamtstages bei uns in Alzey besonders eindrucksvoll deutlich. Die Vielfalt und Begeisterung unserer Ehrenamtlichen war rund um das Fest deutlich zu spüren und spiegelt genau das wider, was Alzey ausmacht: Wir halten zusammen, wir packen an und wir lassen niemanden allein. Ihnen allen gilt mein herzlicher Dank!
Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen haben wir auch 2025 wieder zahlreiche Projekte vorangebracht. So wurde das Wartbergstadion nach rund anderthalb Jahren Bauzeit fertiggestellt und bietet nun hervorragende Rahmenbedingungen für Schulen und Vereine. Auch in Sachen Innenstadtsanierung haben wir wichtige Impulse gesetzt: Wir haben die Aufwertung der Spießgasse vorangetrieben und sind mit dem Sanierungsgebiet Innenstadt Nord gestartet. Schritt für Schritt werden wir in den kommenden Jahren unsere schöne Innenstadt weiterentwickeln, die Aufenthaltsqualität steigern und das Zentrum so zu einem lebendigen Treffpunkt für alle Generationen machen.
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© ABG
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Auch die neue Schwimmhalle rückt in greifbare Nähe. Die Finanzierung steht, und die Planungen sind bereits weit vorangeschritten. Im kommenden Jahr wird dann mit den Arbeiten begonnen. Mit diesem Projekt leisten wir einen echten Beitrag für die Zukunft des Schwimmsports in unserer Stadt.
Investitionen für eine lebenswerte Stadt
Ebenfalls beginnen können die Bauarbeiten für das Parkdeck an der Ecke Friedrichstraße/Spießgasse, das sich nun in greifbarer Nähe befindet und ein wichtiger Baustein zur Vermeidung des innerstädtischen Park-/Suchverkehrs und zur Entlastung des Parkdrucks ist.
Doch auch bisher wurde und wird viel gebaut. In der Stadt und in den Stadtteilen sind Straßen erneuert, Grünflächen neu gestaltet und örtliche Einrichtungen aufgewertet oder, wie die Schlossgasse 12–16 derzeit, umfassend saniert worden. All diese Maßnahmen tragen nachhaltig dazu bei, die Lebensqualität aller Alzeyerinnen und Alzeyer zu erhöhen. Ein wichtiger Baustein für die Zukunft der Stadt war auch die kommunale Wärmeplanung, die wir zwischenzeitlich abgeschlossen haben. Sie bildet nun die Grundlage für verlässliche Entscheidungen im Bereich der Energiewende. Bei der Umsetzung der einzelnen Maßnahmen auf dem Weg hin zur Klimaneutralität werden wir die Bürgerinnen und Bürger selbstverständlich wie gewohnt mitnehmen, sodass im Zuge der Klimawende in Alzey niemand im Regen steht.
Neue Wohnungen, sichere Wege, gute Perspektiven
Nicht im Regen stehen lassen – das gilt auch beim Thema Wohnen. Die Mieten steigen in einer florierenden Region wie unserer, die sich zwischen den Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Neckar befindet, seit Jahren. Doch Wohnen darf kein Luxusgut werden! Mit dem Bau von 28 neuen Wohnungen auf dem Gelände der Alten Stadtgärtnerei durch unsere Alzeyer Baugesellschaft (ABG) im Jahr 2026 starten wir in eine neue Zeit. Denn weitere Projekte sind bereits in Vorbereitung, um bezahlbaren Wohnraum für unterschiedliche Lebenssituationen zu schaffen. So werden allein seitens der ABG in den nächsten Jahren mehr als 200 neue Wohnungen entstehen – verlässlich und zu bezahlbaren Konditionen.
Zudem wurde damit begonnen, im Bereich Mobilität und Verkehr Radwege zu verbessern, Schulwege sicherer zu gestalten und wichtige Maßnahmen für eine moderne Verkehrsinfrastruktur umzusetzen. Dieses Thema wird uns aber auch weit über die Jahre 2025 und 2026 hinaus weiter beschäftigen.
Nachhaltige Stadtentwicklung und Industriegebiet Ost
Auch in den Bereichen Klimaschutz und Nachhaltigkeit konnten wir erneut Akzente setzen: durch zusätzliche Begrünungsmaßnahmen im Stadtgebiet, die Umsetzung von ersten präventiven Maßnahmen aus dem Starkregenvorsorgekonzept oder den Ausbau von PV-Anlagen auf den Dächern städtischer Gebäude. Auch das stadteigene Förderprogramm, von dem Bürgerinnen und Bürger bei Investitionen in den Klimaschutz profitieren können, wurde wieder sehr gut angenommen.
Denken wir an die Zukunft unserer Stadt, dann denken wir auch an das Industriegebiet Ost, auf dem unsere Hoffnung liegt. Und hier können wir für das Jahr 2025 einige Fortschritte vorweisen. So wurden die Erschließungsmaßnahmen inklusive des neuen Brückenbauwerks mit beeindruckendem Tempo vollständig abgeschlossen. Derzeit laufen die umfangreichen Begrünungsmaßnahmen auf einer Fläche von insgesamt 14 Hektar – ein wichtiger Beitrag, auch im Hinblick auf das Thema Naherholung. Der neue Selztalradweg ist ebenfalls fertiggestellt und sogar noch erweitert worden, um den Radverkehr noch komfortabler zu machen.
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© Anke Kristina Schaefer
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© Anke Krisitina Schaefer
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Ein Standort mit Strahlkraft für Alzey
Die technische Infrastruktur des Industriegebiets ist leistungsfähig, modern und zukunftsorientiert. Die ersten Unternehmen haben in der neuen Fläche bereits den Betrieb aufgenommen. Dazu gehört etwa die neue Logistikhalle von Lufthansa Technik Aero Alzey. Mit den anderen Ansiedlungen, wie dem Produktionsstandort von Lilly Deutschland – der größten Einzelinvestition in der Region seit Jahrzehnten – und Unternehmen wie TST Logistik sowie weiteren mittelständischen Firmen entstehen hier nicht nur wirtschaftliche Wertschöpfung und finanzieller Spielraum, sondern auch zahlreiche gute Arbeitsplätze.
Das große und anhaltende Interesse bestätigt zudem: Das Industriegebiet Ost ist ein Standort mit Strahlkraft. Er wird sich für Alzey, die ganze Region und ihre Bewohnerinnen und Bewohner in den kommenden Jahrzehnten in mehrfacher Hinsicht auszahlen.
Für Alzey im Einsatz – rund um die Uhr
An dieser Stelle möchte ich aber auch eine Gruppe von Menschen besonders hervorheben, ohne deren Einsatz wir ein echtes Problem hätten. Unsere Feuerwehrkameradinnen und -kameraden haben 2025 erneut Herausragendes geleistet! Zahlreiche Einsätze, intensive Ausbildungen und ein Zusammenhalt, der weit über das Erwartbare hinausgeht, prägen dieses Ehrenamt. Wir haben ihren unermüdlichen Einsatz auch in diesem Jahr mit Investitionen in Technik, Fahrzeuge und Infrastruktur unterstützt, die allesamt notwendig, richtig und wichtig sind. Denn diese Menschen stellen Tag für Tag die Einsatzbereitschaft sicher und sorgen damit für die Sicherheit unserer Stadt. Dafür braucht es die richtigen Rahmenbedingungen und eine gute Ausrüstung. Investitionen in diesem Bereich sind kein Luxus – eine Haltung, die der Stadtrat und ich auch in den nächsten Jahren beibehalten werden. Für die verlässliche Unterstützung unserer Feuerwehr und damit für die Sicherheit aller Alzeyerinnen und Alzeyer bedanke ich mich recht herzlich!
Ebenso gilt mein Dank den vielen weiteren Hilfs- und Rettungsorganisationen, die in Alzey aktiv sind. Sei es das Deutsche Rote Kreuz, das Technische Hilfswerk, die Rettungsdienste oder weitere Partner im Bevölkerungsschutz: Sie alle leisten einen unverzichtbaren Beitrag für unsere Sicherheit und unser Gemeinwesen und verdienen unseren tiefsten Respekt.
Alzey verbindet – im Alltag und bei Festen
In einer Zeit, in der vieles unsicher erscheint, sind Orte der Begegnung besonders wichtig. Die vielfältigen kulturellen Veranstaltungen, Feste und Konzerte – von der Scheu Time über Da Capo, das Winzerfest, die Kerben in den Stadtteilen, die Märkte und Veranstaltungen in der Innenstadt bis hin zu sportlichen Höhepunkten – sie alle haben unser Jahr 2025 bereichert. Sie schaffen Treffpunkte, bei denen man gemeinsam schöne und unbeschwerte Stunden verbringen kann. Das stärkt den Austausch untereinander und insbesondere auch das Miteinander, und sie spiegeln unsere rheinhessische Lebensart wider.
Das Jahr 2025 hat einmal mehr gezeigt, welchen hohen Stellenwert die Bürgerbeteiligung in unserer Stadt hat und welche Wirkung sie entfaltet. Die Tatsache, dass wir heute eine resiliente und attraktive Innenstadt haben, ist unser aller Verdienst. Dies werden wir auch künftig fortführen – ob bei der Innenstadtsanierung Nord, bei Informationsveranstaltungen, in Bürgergesprächen in den Stadtteilen oder über unsere digitalen Kanäle. Immer wieder zeigt sich: In Alzey wird miteinander und nicht übereinander gesprochen. Das stärkt die Qualität unserer Entscheidungen und den Zusammenhalt unserer Stadt.
Zukunft sichern – mit Weitblick
Wie viele andere Kommunen auch kommen wir bei all den Projekten in unserem Hausaufgabenheft an finanzielle Grenzen. Die Vorbereitung des Haushalts für das Jahr 2026 war ein echter Kraftakt, der viel Zeit und Planung in Anspruch genommen hat. Die finanzielle Situation der Stadt macht – bei aller berechtigten Hoffnung auf das IG Ost – deutlich: Wir müssen in den kommenden Jahren solide wirtschaften, ohne an den falschen Stellen zu sparen. Investitionen in Bildung, Infrastruktur, Klimaschutz, Sicherheit, Mobilität und Digitalisierung sind zwingend notwendig, damit unsere Stadt auch in Zukunft lebenswert bleibt. Zugleich gilt es, die nötigen Ausgaben mit Augenmaß, Transparenz und Weitblick zu tätigen. Ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingen wird. Gemeinsam werden wir die Aufgaben, die vor uns liegen, bewältigen und unsere Stadt durch schwierige Zeiten steuern.
Unsere Stadt ist nicht perfekt. Auch in Alzey gibt es Probleme, Herausforderungen und Dinge, die wir verbessern müssen. Damit stehen wir nicht allein – viele dieser Themen betreffen auch andere Städte und Kommunen in Rheinland-Pfalz und weit darüber hinaus. Wichtig ist mir: Wir verschließen nicht die Augen vor diesen Herausforderungen. Wir benennen sie klar und arbeiten an Lösungen, damit Alzey für alle Bürgerinnen und Bürger lebens- und liebenswert bleibt.
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© Ben Pakalski/Lilly Deutschland
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Gleichzeitig wünsche ich mir manchmal etwas mehr Fairness und Mitverantwortung. Es ist leicht, immer nur nach „der Stadt“ zu rufen. Doch eine lebendige Gemeinschaft lebt auch davon, dass Menschen selbst anpacken, Verantwortung übernehmen und Probleme dort ansprechen, wo sie entstehen. Viele tun das bereits – im Ehrenamt, in der Nachbarschaft oder ganz still im Alltag. Dafür bin ich sehr dankbar.
Realistisch bleiben, Positives sehen
Fakt ist aber auch: Vieles, was zu Recht kritisch angesprochen wird, ist bei Weitem nicht so düster, wie es in den sozialen Medien manchmal dargestellt wird. Ein sachlicher Blick, gegenseitiger Respekt und das gemeinsame Arbeiten an Lösungen sind gerade in herausfordernden Zeiten besonders wichtig.
Gemeinsam haben wir 2025 viel erreicht. Wir entwickeln unsere Stadt konsequent weiter und leben in einer der schönsten und lebenswertesten Regionen Deutschlands. Das sagen uns nicht nur viele Gäste, sondern auch diejenigen, die hier ihre Heimat gefunden haben. Es lohnt sich, sich das immer wieder bewusst zu machen und die Dinge in den Vordergrund zu stellen, die gut funktionieren.
Dank an alle, die Alzey am Laufen halten
Ich danke dem gesamten Stadtrat, den Ausschussmitgliedern und den Verantwortlichen in den Stadtteilen für die stets sachliche und konstruktive Zusammenarbeit.
Ebenso danke ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung, die Tag für Tag dafür sorgen, dass unsere Stadt funktioniert.
Mein besonderer Dank gilt all jenen, die über die Feiertage für uns im Einsatz sind: den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Feuerwehr und Rettungsdiensten, den Pflegekräften in den vielen Einrichtungen, den Ärzten im Notdienst, den Mitarbeitern des Winterdienstes und vielen weiteren, deren Arbeit wir oft erst dann wahrnehmen, wenn wir sie dringend benötigen.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
lassen Sie uns gemeinsam und voller Zuversicht auf das Jahr 2026 blicken! Wir haben 2025 erlebt, was wir gemeinsam trotz aller Schwierigkeiten bewegen können. Mit Engagement, Mut und dem festen Willen, unsere Stadt weiterzuentwickeln, werden wir auch im kommenden Jahr viel erreichen.
Ich wünsche Ihnen – auch im Namen der Beigeordneten Klaus Kübler, Dr. Hans-Werner Stark und Michael Lohmer – ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start in ein gesundes, glückliches und friedliches Jahr 2026.
Herzlichst
Ihr
Bürgermeister
Steffen Jung

