Biografie von Elisabeth Langgässer
| 1899 | Geboren am 23. Februar in Alzey, Friedrichstraße 17 Vater: Eduard Langgässer, Architekt, katholisch getaufter Jude Mutter: Eugenie, geb. Dienst, Katholikin Bruder: Heinrich, 2 Jahre älter |
| 1905–1909 | Besuch der Höheren Mädchenschule in Alzey |
| 1909 | Nach dem Tod des Vaters Umzug der Familie nach Darmstadt |
| 1909–1918 | Besuch der Viktoriaschule in Darmstadt, Abschluss: Abitur |
| 1919 | Erwerb der Lehrbefähigung „für höhere Mädchenschulen“ |
| 1920–1928 | Tätigkeit als Lehrerin an der Volksschule in Seligenstadt und Griesheim. Ab 1920 umfangreiche publizistische Aktivitäten, u. a. in „Das Heilige Feuer“ (katholische Monatsschrift) und in der „Rhein-Mainischen-Volkszeitung“ |
| 1927 | Beginn der Beziehung zu dem jüdischen Staatswissenschaftler Hermann Heller |
| 1928 | Ausscheiden aus dem hessischen Staatsdienst wegen unehelicher Schwangerschaft |
| 1929 | Gemeinsam mit der unehelichen Tochter Cordelia (geboren am 01. Januar) Umzug nach Berlin zu Mutter und Bruder Lehrtätigkeit an der sozialen Frauenschule von Anna von Gierke in Berlin |
| 1930 | Aufgabe der festen Anstellung; Arbeit als freie Schriftstellerin. Sie gehörte zum Kreis um die literarische Zeitschrift „Die Kolonne“. Die Belastung als alleinerziehende Mutter führte zur Thematisierung der Rolle der Frau in der Gesellschaft. |
| 1931 | Für den unveröffentlichten Roman „Proserpina“ erhält sie den Literaturpreis des Deutschen Staatsbürgerinnen-Verbandes zusammen mit Käte Beil. |
| 1933 | Arbeit für den Berliner Rundfunk, Begegnung mit Wilhelm Hoffmann, einem katholischen Philosophen; im Dezember wird sie Mitglied der Reichsschrifttumskammer. Hermann Heller stirbt an einem Herzleiden. |
| 1935 | Am 26. Juli Eheschließung mit Wilhelm Hoffmann in Berlin |
| 1936 | Am 20. Mai Ausschluss aus der Reichsschrifttumskammer; Veröffentlichungsverbot und somit Berufsverbot |
| 1938–1942 | Geburt der Töchter Anette (1938), Barbara (1940) und Franziska (1942). Bei der letzten Schwangerschaft treten erste Anzeichen einer Multiplen Sklerose auf. |
| 1944 | Zwangsverpflichtung zur Arbeit in einer Munitionsfabrik. Deportation der Tochter Cordelia über Theresienstadt nach Auschwitz, das sie dank einer Rettungsaktion des Internationalen Roten Kreuzes überlebt. |
| 1945 | Die Berliner Wohnung wird durch Bombenangriffe zerstört. |
| 1946 | Elisabeth Langgässer erfährt, dass die Tochter Cordelia das KZ überlebt hat und in Schweden lebt. |
| 1947 | Teilnahme am 1. Deutschen Schriftstellerkongress im Oktober |
| 1948 | Übersiedlung nach Rheinzabern, da der Ehemann eine Dozentur an der Dolmetscherschule in Germersheim erhält |
| 1950 | Am 25. Juli 1950 stirbt Elisabeth Langgässer in einem Karlsruher Krankenhaus an Multipler Sklerose. Sie wird auf dem Darmstädter Alten Friedhof beigesetzt. Posthum erhält sie den Georg-Büchner-Preis. |
