Vor gut einem Jahr startete Eli Lilly and Company mit dem Spatenstich für seine neue Hightech-Produktionsstätte in Alzey – nun zeigt sich auf dem riesigen Gelände deutlich, was seither passiert ist. Lilly-CEO Dave Ricks, Geschäftsführer Lilly Deutschland, Dr. Alexander Horn und weitere Vertreter des Unternehmens empfingen die rheinland-pfälzische Landespolitik, um Einblick in das Baugeschehen zu geben.
Mit dabei: Ministerpräsident Alexander Schweitzer und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt. Beide zeigten sich beeindruckt vom Tempo, mit dem die Baustelle voranschreitet. Erste Gebäude des mehr als 260 Meter langen Komplexes aus Laboren, Büros und Produktionsbereichen sind bereits im Bau. Die Inbetriebnahme ist für 2027 geplant. Rund 1.000 Menschen werden dann im Alzeyer Werk beschäftigt sein.
Mehr als nur ein Bauprojekt
Die neue Anlage wird künftig Injektionspräparate abfüllen und in sogenannte Pens montieren – darunter Medikamente aus dem Lilly-Portfolio zur Behandlung von Diabetes. Dabei setzt das Unternehmen auf hochautomatisierte Produktionslinien, moderne Robotik, fahrerlose Transportsysteme und eine vollständig digitalisierte Lagerhaltung.
Gleichzeitig erfüllt der Bau höchste Standards in Sachen Umwelt- und Ressourcenschonung. Die Produktionsstätte wird nach dem internationalen LEED-Gold-Standard errichtet – ein Maßstab für nachhaltiges Bauen, bei dem auch die Arbeitsplatzqualität eine zentrale Rolle spielt.
- Ben Pakalski, © Foto: Ben Pakalski / Lilly Deutschland
- Ben Pakalski, © Foto: Ben Pakalski / Lilly Deutschland
- Ben Pakalski, © Foto: Ben Pakalski / Lilly Deutschland
- Ben Pakalski, © Ben Pakalski / Lilly Deutschland
Starke Partnerschaften als Erfolgsfaktor
Ministerpräsident Schweitzer würdigte vor Ort die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten – von Landesbehörden über Stadtverwaltung bis hin zum Unternehmen selbst. Dass ein Projekt dieser Größenordnung in so kurzer Zeit voranschreitet, ist Ausdruck starker Partnerschaften und richtiger Entscheidungen, so Schweitzer. "Der Standort Alzey hat sich als goldrichtig erwiesen."
Der Ministerpräsident bedankte sich ausdrücklich bei Bürgermeister Steffen Jung, Landrat Heiko Sippel sowie den beteiligten Landesbehörden. Besonders in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten sende das Projekt ein positives Signal: Rheinland-Pfalz geht mit solchen Investitionen mutig und entschlossen in die Zukunft.
Warum Alzey?
Für Lilly-Deutschland-Geschäftsführer Alexander Horn ist die Standortwahl kein Zufall: Die gute Verkehrsanbindung, die Nähe zum Flughafen Frankfurt und die Einbettung in den Biotechnologie-Cluster des Landes sprechen klar für Alzey. Hier finden internationale Unternehmen ein Umfeld, das Wachstum und Innovation ermöglicht.
Gesamtprojektleiter Sebastian Wegener bezeichnete die Region des neuen Lilly-Werks, eingebettet in die Hügellandschaft Rheinhessens und den Weinbergeben als „Napa Valley der Biotechnologie“ – ein Ort, an dem nicht nur produziert, sondern auch geforscht und entwickelt wird. Besonders wichtig ist dem Unternehmen dabei, dass der Mensch im Mittelpunkt bleibt – sowohl in der Produktion als auch in der Unternehmenskultur.
- © Ben Pakalski/Lilly Deutschland
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- © Ben Pakalski/Lilly Deutschland
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- © Ben Pakalski/Lilly Deutschland
Wirtschaft und Wissenschaft enger verzahnen
Auch Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt betont die Bedeutung des Projekts für die gesamte Region: "Die Investition stärkt nicht nur den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz, sondern trägt auch zur engeren Verzahnung von Industrie und Wissenschaft bei – ein zentraler Baustein für langfristige Wettbewerbsfähigkeit und die Entwicklung des Landes."
So sind, erklärt Schmitt bereits jetzt zahlreiche rheinland-pfälzische Unternehmen - insebsondere aus der Region Rheinhessen - auf der Baustelle aktiv. "Das zeigt: Großprojekte wie dieses haben nicht nur internationale, sondern auch regionale Strahlkraft – und schaffen nachhaltige Perspektiven für qualifizierte Fachkräfte vor Ort", so die Wirtschaftsministerin.
- © Lilly Deutschland
- © Lilly Deutschland
Signal für die Branche
Insgesamt werden am neuen Lilly-Standort rund 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen – für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Ingenieurinnen und Ingenieure, Technikerinnen und Techniker. "Das neue Werk ist ein klares Zeichen für den Stellenwert der Pharmabranche in Deutschland und Rheinland-Pfalz", erklärt Alexander Horn, der sich wünscht, dass die Pharmabranche seitens der Politik als Leit- und Schlüsselindustrie erkannt und gestärkt wird.
Lilly-CEO Dave Ricks unterstreicht zum Abschluss den Willen des Unternehmens, auch künftig in Deutschland zu investieren – vorausgesetzt, die politischen Rahmenbedingungen stimmen. Alzey ist laut Lilly-CEO ein Beweis dafür, was möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen. Ziel ist es, ein Netzwerk zu schaffen, das auch anderen Akteuren in der Biotechnologie zugutekommt, so Ricks.
Ein Projekt mit Strahlkraft für die Stadt

Auch Alzeys Bürgermeister Steffen Jung zeigte sich beim Baustellenbesuch beeindruckt vom schnellen Fortschritt: „Was Lilly hier innerhalb eines Jahres geschaffen hat, ist bemerkenswert. Die neue Produktionsstätte ist nicht nur ein Meilenstein für die Biotechnologie in Rheinland-Pfalz und Deutschland, sondern auch ein großer Gewinn für unsere Stadt.“ Das Projekt stellt ein starkes Signal für die Stadtentwicklung dar: „Lilly bringt nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch neue Perspektiven für Alzey – als Wohnort, Wirtschaftsstandort und Teil eines innovativen Netzwerks.“