Allgemein:
Montag-Freitag 8-12 Uhr
Donnerstag auch 14-18 Uhr
Einwohnermeldeamt zusätzlich:
Mittwoch 12-14 Uhr
1. Samstag im Monat 10-12 Uhr
Der 1. Weltkrieg gilt als der erste „totale Krieg“, der
nicht nur Soldaten und militärisches Material in bis dahin unbekanntem Ausmaß
beanspruchte und kostete, sondern erstmals auch die Zivilbevölkerung gezielt
für die Kriegsführung mobilisierte. Ebenso wie die Soldaten an der Front hatte
auch die „Heimatfront“ ihren Beitrag im und für den Krieg zu leisten. Nicht
zuletzt die Finanzierung des Krieges mittels sog. Kriegsanleihen wurde im
Deutschen Reich, das auf Steuererhöhungen verzichteten wollte, zur
patriotischen Angelegenheit mit der die Bevölkerung ihre solidarische
Verbundenheit mit den Truppen an der Front bekunden sollte. Der Appell an den
Patriotismus - aber auch an das Profitdenken - war zunächst sehr erfolgreich.
Getragen von einer allgemeinen Siegeszuversicht wurden die ersten
Kriegsanleihen ohne größere Werbekampagnen millionenfach gezeichnet. Mit
Verlauf des Krieges stieg jedoch der Propagandaaufwand, so dass man dazu
überging, intensiv für die Kriegsanleihen zu werben. Bekannte Künstler und
Grafiker wurden mit der Gestaltung von Plakaten u.a.m. beauftragt, die die
Bevölkerung zur Zeichnung von Kriegsanleihen aufrief.
Von daher ist der Titel des nächsten Alzeyer Museumsnachtisches am Dienstag, dem 18. September zweideutig. Einerseits geht es um Kriegsanleihen als Finanzprodukt, das massenhaft „gezeichnet“ wurde. Andererseits geht es um die Gebrauchskunst, mit der Künstler zeichnerisch für die Kriegsfinanzierung warben. Wer waren die Künstler und welche künstlerischen und propagandistischen Mittel setzten sie gestalterisch ein? Beide Aspekte wird der mittägliche Nachtisch des Alzeyer Museums von 13 bis 13.20 Uhr beleuchten.