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15.11.2021
Am 9. November 2021 fand die große Auftaktveranstaltung zur Fortschreibung des Energie- und Klimakonzepts der Stadt Alzey in der neuen Feuerwache statt. Der Klimaschutzmanager der Stadt Alzey, Marcel Klotz, lud gemeinsam mit Carolin Kratzer und Joachim Walter von der „Transferstelle Bingen“ den bereits bestehenden Arbeitskreis Klimaschutz sowie weitere Akteure ein. Neben Bürgermeister Christoph Burkhard und der zuständigen Sachgebiets- sowie Fachbereichsleitung der Verwaltung, den Vertreterinnen und Vertreter der Stadtratsfraktionen nahmen auch die Innungen für Heizungsbau und Schornsteinfeger, die Leitung der Alzeyer Baugesellschaft, die IHK Rheinhessen, die Landwirtschaftskammer sowie der ADFC von Rheinland-Pfalz teil.
Nach dem Grußwort des Bürgermeisters stellte der Klimaschutzmanager die Anwesenden vor, welche den einjährigen Prozess maßgeblich mitgestalten werden. Die Anwesenden äußerten nach einer kurzen Einführung durch Herrn Walter ihre Erwartungen an das Klimaschutzkonzept. Dabei wurde deutlich, dass das Klimakonzept von Alzey insbesondere umsetzbare und realistische Maßnahmen ausarbeiten und zugleich die Bürgerschaft mitnehmen soll.
Das Klimaschutzkonzept besteht aus den folgenden Bestandteilen: der Energie- und Treibhausgasbilanz der Stadt Alzey, einer Potenzialanalyse, woraus die städtischen Einflussmöglichkeiten folgen, Szenarien, die den Weg zur Treibhausgasneutralität mit Handlungspunkten beschreiben, dem detaillierten Maßnahmenkatalog für die kommenden Jahre und ein Controlling- sowie Verstetigungskonzept. Bei allen Punkten ist die Akteursbeteiligung entscheidend. Das Gesamtkonzept, worin die Stadt ihr Klimaziel definiert, soll Ende 2022 vom Stadtrat angenommen werden.
Dem Klimaschutzmanager und der Transferstelle Bingen ist besonders wichtig, aktuelle Projekte zur Baulandentwicklung, welche viele Jahre Bestand haben werden, im Rahmen der Arbeiten zu betrachten.
In der Auftaktsitzung wurden erste Untersuchungsergebnisse erläutert. Die vorläufige Energiebilanz zeigt für die Stadt Alzey 2019 einen Gesamtenergieverbrauch von etwa 610.000 Megawattstunden. Ohne den Verkehr entfallen hierbei 26 % auf Strom- und 74 % auf Wärmebedarfe. Dies zeigt, wie wichtig die Wärmewende ist. Die Aufteilung nach Sektoren stellt sich wie folgt dar:
Aufgrund der örtlichen Bilanzierung der Emissionen sind im Verkehr die Abschnitte der Autobahnen auf Alzeyer Gemarkung enthalten. Außer im Verkehr spiegeln die Bedarfe an Erdgas, Heizöl und Strom in allen Sektoren den Großteil der Energiemenge wider.
Die damit einhergehenden Emissionen entsprechen ca. 10,3 t CO2 pro Kopf und Jahr in 2019. Dies entspricht für die gesamte Stadt rund 193.000 t CO2. Trotz des Bevölkerungswachstums in Alzey seit 1990 von etwa 20 % sind im Trend die Emissionen seitdem gesunken. Als städtische Klimaschutzmaßnahmen sind neben der Erneuerung von Heizungsanlagen in kommunalen Bestandsgebäuden auch die inzwischen drei Fernwärme- und Nahwärmenetze zu nennen, die entstanden sind. Der Abriss alter Gebäude und Neuerrichtung derselben im modernen energetischen Standard, tun ihr Übriges. Im Strombereich sind inbesondere die Gründung der Energiegenossenschaft und die Verpachtung von städtischen Dachflächen für Photovolaikanlagen an diese, zu erwähnen. Die Umstellung der gesamten Straßenbeleuchtung auf LED ist als Meilenstein zu bezeichnen. Diese Maßnahmen beweisen, dass Klimaschutz nicht nur Emissionen, sondern auch viel Geld einsparen kann. Die Fortschreibung des Energie- und Klimakonzeptes soll die städtischen Potenziale und neue Handlungsmöglichkeiten zur Minderung der CO2 –Emissionen verdeutlichen. Aus diesem Grund ist aus der nachfolgenden Betrachtung der Autobahnverkehr herausgerechnet worden und die Gesamtemissionen je Sektor dargestellt:
Im Arbeitskreis für Klimaschutz werden die jeweiligen Arbeitsergebnisse der Transferstelle Bingen diskutiert die jeweils nächsten Schritte und Inhalte festgelegt. Zu den vier geplanten Fachworkshops, in denen konkrete Handlungsmöglichkeiten für Alzey diskutiert werden, sollen themenspezifisch externe Fachleute eingeladen werden. Der erste Fachworkshop im Januar 2022 mit dem Thema „Wärme“ wird den nächsten Schritt im Projekt der Fortschreibung des Energie- und Klimakonzepts in Alzey darstellen. Die Stadtverwaltung Alzey und die Transferstelle Bingen werden dem Projektverlauf folgend über entsprechende (Zwischen-)Ergebnisse berichten und die Öffentlichkeit einbeziehen.